Deutschland 2013. R: Jakob Lass, D: Lana Cooper, Franz Rogowski. 89 Min. DCP
Ein Luxushotel an der Ostsee. Während die junge Köchin Lara sich am heißen Herd unter arroganten Männern behaupten muss, kommt Clemens als unerfahrener Wellness-Masseur ins Haus. Die beiden treffen sich im Fahrstuhl, gemeinsam erleben sie „Abhängen in Abhängigkeit“. Die beiden Hauptdarsteller wurden ohne Drehbuch in den Alltag eines echten Hotelbetriebs geworfen, das Personal spielt die Nebenrollen. Entstanden ist eine tragikomische Liebesgeschichte, die sich gegen gängige Genrekonventionen auflehnt.
Der Studentenfilm, produziert von der Potsdamer Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“, entstand ohne Drehbuch, komplett improvisiert. Lass und seine Mitstreiter, Ines Schiller und Golo Schultz, schrieben ein Manifest für die gemeinsamen Filmprojekte: „Fogma“: Über Fogma “[Wir haben] uns das Ziel gesetzt, die Frische und Spontaneität von Improfilm mit der dramaturgischimmersiven Qualität von geschriebenem Spielfilm und der Authentizität von Dokumentarfilm zu verbinden. Damit machen wir uns bewusst unabhängig von Konventionen […]. Es geht uns um eine Öffnung für vielfältige visuelle und narrative Mittel und nicht um eine Beschneidung der filmischen Möglichkeiten. Fogma hat aus unserer Sicht das Potential, sich als eine neue Art des Filmemachens zu etablieren…” — Producers’ Statement von Ines Schiller und Golo Schultz auf lovesteaks.de
Über Jakob Lass
Jakob Lass, Jahrgang 1981, stand bereits als neunjähriger regelmäßig mit verschiedenen Theatergruppen auf der Bühne. Mit 17 begann er ein Schauspielstudium und wirkte in zahlreichen Bühneninszenierungen unter anderem am Stadttheater Fürth mit. 2004 begann er, neben seiner Schauspieltätigkeit erste Kurzfilme zu realisieren. 2005 gründete er in Berlin gemeinsam mit seinem Bruder Tom die Lass Bros Filmproduktion. 2007 wurde Jakob Lass Mitglied des Berliner Vereins filmArche, wo er bis 2009 Film studierte. Mit seinem preisgekrönten Kurzfilm „Bademeister Paul“ erhielt er 2008 eine Einladung zum 6. Berlinale Talent Campus.Im Jahr darauf nahm Lass ein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg auf. Sein Langfilmdebüt, die Jugendgeschichte „Frontalwatte“, feierte beim Achtung Berlin Festival 2011 Premiere. Zwei Jahre später wurde sein zweiter Kinofilm „Love Steaks“ beim Münchner Filmfest uraufgeführt und konnte dort einen Coup landen: Beim Förderpreis Neues Deutsches Kino wurde die eigenwillige Liebeskomödie in allen vier Preiskategorien (Schauspiel, Drehbuch, Produktion und Regie) ausgezeichnet. Beim Filmfestival Max Ophüls Preis erhielt „Love Steaks“ im Januar 2014 den Hauptpreis. Ende März 2014 startete der Film regulär in den deutschen Kinos.