D/F/UNG 2008, R: Helma Sanders-Brahms, Da: Martina Gedeck, Pascal Greggory, Malik Zidi, 107 min
Zwölf Jahre hat die Regisseurin an GELIEBTE CLARA (2008) gearbeitet, einem persönlichen Porträt der großen Komponistin Clara Schumann, geborene Wieck. In der öffentlichen Wahrnehmung stand und steht sie immer hinter ihrem Ehemann, dem Komponisten Robert Schumann, dabei galt sie selbst in jungen Jahren als Meisterin des Pianospiels, begann früh zu komponieren und war schon in den Augen ihrer Zeitgenossen eine der großen Virtuosinnen des 19. Jahrhunderts. Sanders-Brahms betont ihre Fähigkeit und Kraft, sich in der Männerwelt durchzusetzen und gleichzeitig ihre Weiblichkeit zu leben.
Der Film setzt im Jahre 1850 ein, als der noch junge Johannes Brahms (Malik Zidi), mit dem die Regisseurin entfernt verwandt ist, in das Leben der Schumanns tritt. Es entwickelt sich ein intensives und kompliziertes Verhältnis zu Clara (Martina Gedeck) und Robert (Pascal Greggory), das nicht denkbar wäre ohne ihrer aller Hingabe an die Musik, die das Leben und Lieben der drei erst unsterblich gemacht hat. Sie ist der immer präsente Begleiter in Sanders-Brahms hingebungsvollem, lyrisch-konzentriertem Porträt.
Über Helma Sanders-Brahms
Helma Sanders-Brahms wurde 1940 in Emden geboren und studierte Anglistik und Germanistik in Köln. 1967 lernte sie bei einem Italienaufenthalt Pier Paolo Pasolini kennen, mit dem sie in der Folge zusammenarbeitete. Ab 1969 begann sie mit ihrem eigenen Filmschaffen, das sich vor allem mit der Stellung der Frau und der Arbeitswelt befasst. Für ihre Werke erhielt sie mehrere Auszeichnungen und gilt als eine der wichtigsten Regisseurinnen des 20. Jahrhunderts.