EN GARDE (D 2004)
Veranstaltung vom 6. November 2005
Ayse Polat im Gespräch mit Rainer Gansera
Veranstaltung vom 6. November 2005
Ayse Polat im Gespräch mit Rainer Gansera
Die 16-jährige Alice verfügt über eine besondere Gabe: Sie hat ein außergewöhnlich ausgeprägtes Hörvermögen, wodurch sie einerseits in der Lage ist, ihre Umwelt differenzierter wahrzunehmen, andererseits aber durch die zahllosen akustischen Eindrücke ihre Umwelt als bedrohlicher empfindet als andere Menschen.
In einem katholischen Erziehungsheim, in das sie von ihrer Mutter gesteckt wurde, lernt die stille, empfindsame Alice die Kurdin Berivan kennen. Berivan wartet in dem Heim auf den positiven Bescheid ihres Asylantrags. Die beiden Mädchen freunden sich an. Als Berivan sich jedoch eines Tages verliebt, stellt das die Beziehung der Mädchen auf eine harte Probe.
Über Ayse Polat
Ayşe Polat, geboren am 19. November 1970 in Malatya, Türkei, zog 1978 mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach Hamburg, wo der Vater als türkischer Einwanderer in einem Versandhaus arbeitete. Bereits als Teenagerin unternahm sie erste Filmversuche auf Video und Super-8. Von 1991 bis 1993 studierte sie in Berlin und Bremen Germanistik, Philosophie und Kulturwissenschaft. Parallel dazu startete sie mit einer Reihe erfolgreicher Kurzfilme ihre Regiekarriere: Für ihren Kurzfilm „Entfremdet“ erhielt sie 1991 den Förderpreis beim Bundeswettbewerb Jugend und Video. In dieser Milieustudie, wie auch in ihren anderen Frühwerken, thematisierte Polat das Leben von Migranten in Deutschland. So etwa in dem Kurzfilm „Fremdennacht“ (1992) über den Selbstmord des Asylbewerbers Kemal Altun, oder in dem mehrfach preisgekrönten Kurzfilm „Ein Fest für Beyhan“ (1994).