R: Dennis Gansel, Da: Jürgen Vogel, Christiane Paul, 101 min
Deutschland. Heute. Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger startet während einer Projektwoche zum Thema „Staatsformen“ einen Versuch, um für die Schüler das Entstehen einer Diktatur nachvollziehbar zu machen. Ein pädagogisches Experiment mit verheerenden Folgen. Was zunächst harmlos mit Begriffen wie Disziplin und Gemeinschaft beginnt, entwickelt sich binnen weniger Tage zu einer richtigen Bewegung. Der Name: Die Welle. Bereits am dritten Tag beginnen Schüler, Andersdenkende auszuschließen und zu drangsalieren. Als die Situation bei einem Wasserballturnier schließlich eskaliert, beschließt der Lehrer, das Experiment abzubrechen. Zu spät. Die Welle ist längst außer Kontrolle geraten …
Das Experiment, Schüler mit autoritären Verhältnissen zu konfrontieren, die dem Faschismus vergleichbar waren, führte der liberale Lehrer Ron Jones 1967 im kalifornischen Palo Alto durch. Zu seinem Erstaunen reagierten die Schüler mit Begeisterung auf den von ihm geforderten Gehorsam. Für „Die Welle“ übertrug Regisseur Dennis Gansel diese Geschichte in eine deutsche Schule der Gegenwart. Gansel: „Mich hat das Thema einfach nicht losgelassen. Weil ich mich immer gefragt habe: Wäre das heute noch möglich? Ist es in Deutschland möglich, wo wir so aufgeklärt sind, wo wir so viel über Diktaturen, über das Dritte Reich gelernt haben? Funktioniert das heute immer noch?“
Quelle: 59. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Über Dennis Gansel
Dennis Gansel, 1973 in Hannover geboren, studierte an der HFF, München. Nach Kurzfilmen drehte er – ebenfalls mit Jürgen Vogel als Hauptdarsteller – den von Christian Becker produzierten TV-Politthriller Das Phantom, der unter anderem drei Adolf-Grimme-Preise und den 3SAT-Zuschauerpreis gewann.
Sein Kinodebüt, die Komödie MÄDCHEN, MÄDCHEN, sahen 1,8 Millionen Zuschauer. Auch sein nächstes Projekt, ein ernstes Thema, sollte ein Erfolg werden: Das gemeinsam mit Maggie Peren geschriebene Drehbuch zu NAPOLA gewann den Deutschen Filmpreis 2003 für ein noch nicht verfilmtes Drehbuch. NAPOLA – ELITE FÜR DEN FÜHRER (2004) wurde zum Besten Film in Viareggio gewählt und gewann den Publikumspreis beim Hamptons Filmfestival. Sein aktueller Film DIE WELLE feierte im Januar Weltpremiere auf dem Sundance Film Festival 2008.