D 2005/2006, R: Chris Kraus, Da: Monica Bleibtreu, Hannah Herzsprung, 112 min
„Ein Meisterwerk des europäischen Films“, schrieb die Morning Post Hongkong zu VIER MINUTEN, von einem „Weltkino-Werk, dunkel wie ein Film von Ingmar Bergman oder Rainer Werner Fassbinder“ sprach das Los Angeles Journal. Auch die heimische Presse hielt mit Lob und Anerkennung nicht hinter dem Berg: etwa in der FAZ war von „einem furiosen Finale“ mit „großartigen Hauptdarstellerinnen“ zu lesen. Mehr als acht Jahre hat der 1963 in Göttingen geborene Chris Kraus an VIER MINUTEN gearbeitet und wurde belohnt: beginnend mit dem Hauptpreis beim Shanghai International Film Festival 2006 bis hin zum Filmpreis in Gold für den Besten Spielfilm 2007. Im Anschluss an die Geschichte über eine Klavierlehrerin (Monica Bleibtreu) und ihre widerspenstige Schülerin (Hannah Herzsprung) im Gefängnis spricht Chris Kraus, der an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin studierte, auch über Perspektiven des deutschen Films.
Über Chris Kraus
Chris Kraus, geboren 1963 in Göttingen, arbeitet zunächst als Journalist und Illustrator, bevor er 1991 ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) beginnt. Bereits während seines Studiums, das er 1998 erfolgreich abschließt, ist Kraus als Drehbuchautor fürs Fernsehen („Motzki“, „Marga Engel schlägt zurück“), als Lektor sowie als dramaturgischer Berater für Regisseure wie Volker Schlöndorff und Rosa von Praunheim tätig. Für von Praunheim verfasst er 1999 auch das Drehbuch zu dessen historischem Drama „Der Einstein des Sex“ und erhält dafür prompt eine Nominierung zum Deutschen Drehbuchpreis.
Kraus‘ zweiter Kinofilm „Vier Minuten“, über das Verhältnis einer alten Klavierlehrerin zu einer jungen, hochbegabten Gefängnisinsassin, ist mit großem Erfolg auf internationalen Festivals zu sehen. Beim Bayerischen Filmpreis 2007 werden Monica Bleibtreu und Hannah Herzsprung für ihre Leistungen mit dem Darsteller- bzw. dem Nachwuchsdarstellerpreis ausgezeichnet. Kraus selbst erhält den Regiepreis.